Rahmenvorgaben und Lernformate
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Schritt 1
Sammle alle Vorgaben und dir bekannte Bedingungen, die für die Gestaltung deines Lernangebotes wichtig sind. Wenn du nicht alle hast, kein Problem. Fang einfach mal an.
1. Wer ist deine Zielgruppe und wie viele Teilnehmende erwartest du?
Bevor du den Kurs gestaltest, solltest du die Rahmenvorgaben genau klären: Überlege, wer deine Zielgruppe ist. Wie viele Teilnehmende erwartest du und welche Voraussetzungen bringen sie mit? Diese Faktoren beeinflussen die methodische Gestaltung deines Kurses. Um die Bedürfnisse noch besser zu verstehen, kannst du eine kurze Umfrage oder Interviews bei der Zielgruppe durchführen.
2. Was ist das zentrale Thema und Ziel der Qualifikation?
Auch das zentrale Thema, die Kursziele, sollten klar definiert sein und sich an den Anforderungen der Teilnehmenden orientieren (Siehe dazu Anforderungssituationen und Lernzielkultur).
3. Gibt es Vorgaben zu Umfang und Zeitpunkt?
Wie viele Lerneinheiten umfasst die Qualifikation? Wie verteilen sie sich, und gibt es feste Termine oder flexible Gestaltungsmöglichkeiten? Deine persönlichen Ressourcen – vor allem die Zeit, die du für die Betreuung einplanen kannst – sind ebenfalls entscheidend. Prüfe zudem, ob es bereits Materialien gibt, die du verwenden oder anpassen kannst, um Aufwand zu sparen und die Qualität des Kurses zu sichern.
Tipp
In Projekten gibt es manchmal auch Vorgaben vom Geldgeber, die man beachten sollte. Das können kleine Dinge sein, wie das Logo mit abbilden, aber auch anderes wie Umfang oder Anzahl der Teilnehmenden.
4. Welches Lernformat ist das Passende?
Du kannst zwischen Präsenzlehrgängen, digitalen Formaten oder einer Kombination aus beiden wählen. Digitale Formate (und Mischformen aus digitalen und Präsenz-Anteilen) eignen sich besonders gut für die meisten Lehrgänge, vor allem für Qualifikationen, die viele Personen und Organisationen bundesweit erreichen sollen. Die klassische Präsenz im Kursraum oder in der Sportschule ist immer noch total wichtig, dennoch spätestens seit der Pandemie ist klar geworden, dass digitale Anteile den Lernenden Zeit z.B. durch lange Anfahrten und Aufwand sparen können. Besonders Blended Learning unterstützt kompetenzorientiertes Lernen und bietet Flexibilität, während reines Selbststudium (Self-Learning) größtmögliche Unabhängigkeit ermöglicht.
Digitalisierung ist ein querliegendes Thema. Bei der Gestaltung von (Lern-)Räumen fängt es an. Nimm dir Zeit dafür, mehr zu Blended Learning, hybriden Veranstaltungen und Self-Learning zu erfahren.
Überlege auch, ob du eine geeignete Online-Lernplattform zur Verfügung hast. Diese wird meist über den Verband zur Verfügung gestellt. Welche Funktionen bietet sie und wie gut kennst du dich damit aus?
Blended Learning verbindet Präsenz- und Online-Formate und nutzt die Vorteile beider Ansätze. Die Mischung aus gemeinsamen Lernphasen – etwa vor Ort oder in Online-Workshops – und flexiblen digitalen Einheiten fördert eine hohe Lernqualität und ermöglicht eine neue Art der Einbettung in die Lebenswelt der Lernenden. Kompetenzorientierung bedeutet auch soziales Lernen in einer Gruppe: Inhalte werden gemeinsam besprochen und Lösungen im Austausch gefunden. Lernende können durch eine zeitliche Streckung das Wissen und Fähigkeiten in ihrem Alltag einüben und profitieren dabei von individuellem Feedback.
Das Online-Selbststudium (Self-Learning) bietet maximale Flexibilität im eigenen Tempo zu lernen, es fehlt jedoch individuelles Feedback und der Austausch mit anderen. Mit kognitiv aktivierenden Aufgaben eignet Self-Learning sich gut für Wissensaneignung (siehe Aktivitätschritte), erfordert jedoch eine hohe Selbstdisziplin und Eigenverantwortung.
Hinweis für Selbstlern-Kurse
Self Learning ist nicht kompetenzorientiert, man kann es aber als Anbahnung für Kompetenzorientierung nutzen und ergänzen, z.B. durch Anschluss-Meetings oder intensivem Austausch in einer Community. Reine Wissensvermittlung kann immer nur ein Teil einer kompetenzorientierten Veranstaltung sein.
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Nutze jetzt die Chance und hol dir unsere Vorlage zum Selbstausfüllen, damit du dein neues Wissen direkt in deinem Vorhaben umsetzen kannst. Zu jedem Kapitel findest du hier außerdem ein Beispiel mit einer Musterlösung für die Aufgaben.
5. Ist deine Qualifikation auf eine DOSB-Lizenz ausgerichtet? Was sind DOSB-Lizenzen?
Zahlt deine Qualifizierung ins Lizenzsystem ein, erhöht das möglicherweise die Attraktivität für die Lernenden daran teilzunehmen. Für viele Trainer*innentätigkeiten ist eine Lizenz eine Voraussetzung, möglicherweise beeinflusst es wie dein Abschluss auch die Bezahlung oder ob der Verein gefördert wird.
DOSB-Lizenzen sind offizielle Trainer*innen- und Übungsleiter*innenlizenzen, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vergeben werden. Diese Lizenzen dienen als Qualifikationsnachweis für Trainer*innen, Übungsleiter*innen und andere Personen, die im organisierten Sport in Deutschland tätig sind. Zu Lehrformaten zählen u.a. Ausbildungslehrgänge im Rahmen der DOSB-Lizenz (z.B. Trainer*in / Übungsleiter*in C, B, A, Vereinsmanager*in,…), Fortbildungsveranstaltungen (z.B. Seminare zur Lizenzverlängerung).
Bedeutung
DOSB-Lizenzen sind ein Qualitätssiegel im deutschen Sport und stellen sicher, dass Trainer*innen und Übungsleiter*innen nach standardisierten Vorgaben ausgebildet wurden. Hierzu informiert der DOSB auf dieser Seite ausführlich.
Folgen für Qualifizierungsangebote
Ist deine Veranstaltung teil dieser Lizenz-Ausbildung, unterliegt es möglicherweise Rahmenrichtlinien deines Verbandes. Diese legen beispielsweise Inhalte fest, aber auch wie viele Anteile asynchron oder in Präsenz durchgeführt werden dürfen.